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Artikel: Strong Voices Interview #27: Catharina Riedl

Strong Voices Interview #27: Catharina Riedl

Während unseres Interviews mit Catharina gab sie Einblicke in eine Reihe von Themen, darunter ihre Inspirations- und Motivationsquellen, Strategien zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und Ratschläge für andere Frauen, die in ihrer Karriere erfolgreich sein wollen. Während des gesamten Gesprächs waren ihr Enthusiasmus und ihre Energie spürbar, und wir freuen uns, dass wir die Gelegenheit haben, ihre Erfahrungen und Perspektiven mit dir zu teilen.

ÜBER CATHARINA: 

Catharina Riedl ist Chief Operating Officer bei SAP Deutschland und verfügt über mehr als 20 Jahre Führungserfahrung in der Technologiebranche. Sie ist bekannt dafür, Innovation, Wachstum und Kundenbindung bei SAP voranzutreiben, und setzt sich für Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz ein.

Catharina Riedl

UNSERE FRAGEN:

Du bist schon sehr lange bei SAP. Was hat dazu beigetragen, dass du bei SAP angefangen hast? Und viel wichtiger: wieso bist du geblieben?

Am Anfang, direkt nach meinem Studium, war mein Plan, in einer Social-Media-Agentur im Bereich des digitalen Marketings durchzustarten. Aber damals war "Content Creation" für die Marketingagenturen noch kein Geschäftsfeld und mir wurde es schnell langweilig. Ich brauche Abwechslung, Veränderung und Dynamik, um mich entfalten zu können. Für mich gibt es nichts Schlimmeres als Routine. Während ich mich nach neuen Herausforderungen umgesehen habe, erinnerte ich mich zurück an mein Studium und die faszinierenden und komplexen Vorlesungen zu SAP, die mich auf Anhieb begeisterten. Ein paar Wochen und Gespräche später fing ich als Trainee bei der SAP an. Und eins weiß ich heute mit Gewissheit: langweilig wird es mir hier garantiert nicht!

Unsere innovativen Lösungen und die große Organisation stellen uns jeden Tag vor Herausforderungen, die ich mit großer Freude angehe. Zudem habe ich in den letzten Jahren viele verschiedene Rollen innerhalb der SAP übernommen. Das hat die Abwechslung zusätzlich erhöht. Das schätze ich übrigens sehr; der Freiraum, den wir hier bekommen, immer wieder neue Dinge auszuprobieren und Verantwortung zu übernehmen, ist einmalig. Wir haben es bei SAP geschafft, uns einen Teil der Start-Up Kultur zu bewahren. Mit Kollegen auf Augenhöhe zu sprechen - egal ob Vorstand oder Mitarbeiter - steigert den Teamgeist enorm. Es herrscht eine herzliche und familiäre Atmosphäre, in der jeder sein Bestes gibt.

Letzte Woche meinte ein Kollege zu mir, dass ich als Führungskraft eine typische Innovatorin sei. In diesem Kompliment steckt viel der Antwort auf die Frage, warum ich noch hier bin: Ich liebe es, den Status-Quo zu hinterfragen, Probleme zu lösen, neue Ideen zu entwickeln, umzusetzen und voranzutreiben. Ich bin mir sicher, dass ich diese Fähigkeiten bei keinem anderen Unternehmen besser ausleben könnte als bei SAP.

Du hast gerade gesagt, du wurdest Innovatorin genannt. Außerdem setzt du dich auch sehr stark für Mitarbeiterförderung ein. Was ist dir persönlich besonders wichtig, um Mitarbeiter zu fördern?

Ich glaube, dass die grundlegende Basis für eine erfolgreiche Karriere die Förderung von Mitarbeitern ist. Ob du eine aufstrebende Studentin oder eine der erfahrensten Mitarbeiterin bist, egal welche Rolle und Position, ich unterstütze eine Studentin in ihrer Entwicklung genauso wie jemanden, der schon 35 Jahre Berufserfahrung hat. Alle liegen mir gleich am Herzen.

Für alle gilt das Gleiche: Es gibt viele Arten von Karrieren. Und das Wichtigste ist, dass du dich glücklich fühlst, aufhörst, dich zu vergleichen und nicht nur die “höchste Position” in einem Unternehmen anstrebst. Das bringt dich nicht weiter. Um in der hierarchischen Denke zu bleiben: Ein Schritt zurück oder zur Seite sollte niemals als Niederlage betrachtet werden. Im Gegenteil: Es ist eine Chance. Eine Chance das zu finden, was dich wirklich erfüllt, worin du gut bist und die Schnittmenge zwischen dem, was du bist und dem, was das Unternehmen von dir erwartet, möglichst groß ist.

Das ist nicht neu, aber es ist wahr: Unsere Zeit ist begrenzt und es schadet uns, wenn wir Zeit und Energie in etwas investieren, was wir letztendlich nicht wollen. Hinterfrage dich selbst: "Was will ich wirklich?" “Will ich überhaupt eine Führungsposition?” "Will ich in einer höheren Managementposition arbeiten oder habe ich eine Leidenschaft, die ich fachlich ausleben will?" Wir müssen uns von hierarchischen Karriere Modellen lösen. Die Realität ist, dass es nicht den einen “richtigen” Weg gibt und “höher, schneller und weiter” längst überholt ist. Eine erfolgreiche Karriere muss facettenreich sein und verschiedene Möglichkeiten für Wachstum und Entwicklung bieten. Als COO ist es in meiner Verantwortung, diese Wege aufzuzeigen, voranzugehen, mir diese Fragen ebenfalls zu stellen und andere dazu zu inspirieren, ihre eigene Karriere auf ihre individuelle Art und Weise zu gestalten.

Du hast zusätzlich noch gegründet. Selbstständigkeit, SAP und Privatleben - was hilft dir bei dem Ganzen die Balance zu halten?

Ich glaube, meine Familie ist eine große, treibende Kraft. Ich habe das Glück einen Ehemann zu haben, mit dem ich viele Erfahrungen und Ansichten teile. Wie ich, ist auch er in einer Unternehmer-Familie groß geworden. Das war in beiden Fällen in weiten Teilen eine schwierige Zeit. Wir haben beide früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen, alles im Blick zu haben und gelernt, was “selbst” und “ständig” bedeutet.

Auf der anderen Seite hat das aber auch dazu geführt, dass wir beide keine Angst davor haben, Entscheidungen zu treffen, Ideen umzusetzen und die Konsequenzen zu tragen. Wir haben bereits mehrere Unternehmen gemeinsam gegründet (das erste schon während des Studiums) und sind immer auf der Suche nach neuen Ideen.
Dieser gemeinsame Weg war aber auch sehr befreiend, weil wir inzwischen ein Selbstvertrauen aufgebaut haben und wissen, dass wir jedes Problem gemeinsam lösen können. Am liebsten setzen wir Ideen um, die nicht nur uns Spaß machen, sondern auch der Gesellschaft zugutekommen. So wie unser Concept Store, in dem wir Produkte anbieten, die nicht nur ein tolles Design haben und nachhaltig sind, sondern auch einen guten Zweck unterstützen.

Welchen Ratschlag würdest du jungen Frauen am Anfang ihres Berufslebens geben?

Wenn ich etwas gelernt habe, dann dass es sich lohnt, Neues auszuprobieren. Ich bin ein großer Befürworter des Mottos "machen". In meinen ersten Berufsjahren habe ich viele verschiedene Rollen und Positionen ausprobiert und mir so einen breiten Überblick verschafft. Jede Rolle und Position erweitert den Horizont und sorgt dafür, dass in deine Entscheidungsfindung mehr Erfahrungen und Ansichten einfließen können. Im Idealfall kannst du so eine klare Vision für das Ganze erlangen und damit auch den Wirkungskreis deiner Entscheidungen erweitern.

Und niemals einen Job nur deshalb annehmen, weil du denkst, dass er der Schlüssel zu einer nächsten Karrierestufe ist. Das habe ich nie getan und würde es auch nie tun. Das macht dich nicht glücklich. Konzentriere dich immer auf die Aufgaben, die du wirklich gerne machst und hinter denen du mit deinem Herzen stehst. Dann bist du gut, dann hast du Spaß und dann strahlst du das aus.

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