StrongVoices Interview #2: Iris Herrmann, Partnerin und Geschäftsführerin bei Strategy&, PwC
Unsere heutige StrongVoice ist Iris Herrmann. Sie ist die einzige weibliche Partnerin und Mitglied der Geschäftsführung der Unternehmensberatung Strategy&, PwC in Deutschland.
ÜBER IRIS:
Iris Herrmann ist Beraterin für Führungskräfte in der chemischen Industrie für Strategy&, das Strategieberatungsgeschäft von PwC. Sie ist Partnerin und Mitglied der Geschäftsführung bei Strategy& Deutschland mit Sitz in München.
Bevor Iris 2011 zu Strategy& kam, hatte sie verschiedene Führungspositionen inne, darunter Corporate Development Manager und Strategic Marketing Manager bei Wacker Chemicals, einem internationalen Chemiekonzern.
Innerhalb von Strategy& ist sie die treibende Kraft hinter Initiativen zur Stärkung der Rolle von Frauen, um die Rolle von Frauen in der Strategieberatung zu stärken.
"Frauen müssen mehr Selbstvertrauen haben und ihren eigenen, selbstgewählten Weg gehen." - Iris Herrmann
UNSERE FRAGEN AN IRIS:
Was waren deine größten Schwierigkeiten im Laufe deiner Karriere? Wie hast du sie gemeistert?
Dies waren oft Momente, in denen sich berufliche Angelegenheiten mit Emotionen oder sogar politischen Agenden vermischten; bei wichtigen Entscheidungen zum Beispiel. Die Dinge können dann sehr stecken bleiben. Diese Situation im ersten Schritt zu erkennen, um sie dann einordnen zu können, ist schwierig, vor allem wenn man solche Konstellationen nicht kennt. Ich war immer sehr offen dafür, mir hier Unterstützung zu holen – ich muss nicht alles alleine machen.
Natürlich kenne ich auch die oft beschriebenen Situationen in Meetings, in denen Frauen nicht ernst genommen oder mit Assistentinnen verwechselt werden. Humor hat mir in diesen Situationen bisher immer am meisten geholfen, manchmal sogar in einem etwas flotteren Ton.
Was ist deiner Meinung nach notwendig, um mehr Frauen zu ermutigen, einen ähnlichen Karriereweg einzuschlagen?
Frauen müssen mehr Selbstvertrauen haben und ihren eigenen, selbstgewählten Weg gehen. Natürlich wäre es schön, wenn es mehr Vorbilder gäbe, die zeigen, dass „mein“ Karrieretyp durchaus machbar ist. Aber das kannst du kaum erwarten – es gibt zahlreiche vorbildliche Eigenschaften in den unterschiedlichsten Menschen, die du beruflich und privat zu deiner eigenen Ermutigung und Bestätigung nutzen kannst. Ich glaube auch, dass Frauen sich – neben formellen Angeboten wie einem betrieblichen Mentoring-Programm – noch stärker untereinander vernetzen, Unterstützer suchen und so Impulse setzen müssen.
Wie schaffst du es, eine gesunde Balance zwischen Beruf und Privatleben zu schaffen?
Sicherlich nicht immer perfekt. Besonders wichtig sind mir die kleinen Pausen zwischendurch – was in der aktuellen Homeoffice-Situation ehrlich gesagt etwas schwieriger ist. Denn wenn man viel unterwegs ist, gibt es automatisch immer wieder kleine Pausen, die man für sich nutzen kann – zum Beispiel ein Buch am Gate lesen, während man auf das Boarding wartet (statt den Laptop zu benutzen). Wichtig ist, die eigenen persönlichen Bedürfnisse zu kennen und dann bewusst die Zeit dafür einzuplanen (!!!) – denn eine „gesunde Balance“ ist sehr individuell. Für mich ist das vor allem am Wochenende in den Bergen zu sein oder mit Freunden zu kochen – ohne mein Diensthandy.
Welchen Rat würdest du aus deiner eigenen Erfahrung jungen Frauen geben, die am Anfang ihrer Karriere stehen?
Mädels, seid neugierig, stellt Fragen und bringt eigene Ideen ein – gerade zu Beginn eurer Karriere oder einer neuen Rolle bringt ihr eine frische, unvoreingenommene Perspektive auf die Dinge ein, was sehr wertvoll ist. Und bleibe deinem eigenen Stil treu – es stärkt dein Selbstbewusstsein, wenn du dich in deiner Haut wohlfühlst. Trotz aller Dresscode-Richtlinien muss es nicht unbedingt der rein schwarze Hosenanzug sein :-)
Last but not least: Was gefällt dir besonders an deiner AMELI Tasche?
Ich habe die CENTRAL in Grau. Zum einen wegen der Farbe, die perfekt zu meinen oft bunten Outfits in Rot oder Orange passt. Andererseits liebe ich die extra Clutch – ich war viel zu oft mit Smartphone und Portemonnaie (und Schlüsseln und Taschentüchern und...) in der Hand beim Essen, weil ich dafür keine extra Handtasche eingepackt habe die Geschäftsreise.